Obst- und Gartenbauverein Niederlosheim

alles für Gartenfreunde

 

 Auf dieser Seite finden sie folgende Kräuter:

Baldrian, Basilikum, Bärlauch, Dill, Estragon, Fenchel, Kamille, Kapuzinerkresse, Petersilie, Pfefferminze, Rosmarin, Thymian, Liebstöckel, Oregano, Bohnenkraut, Borretsch, Kerbel, Schnittlauch, Zitronenmelisse, 

 

BALDRIAN

Die getrockneten Wurzeln sowie das daraus destillierte ätherische Öl werden wegen ihrer beruhigenden und schlaffördernden Wirkung bei Schlafstörungen, Unruhe sowie nervös bedingten krampfartigen Schmerzen im Magen- und Darmbereich eingesetzt. Als wichtige Inhaltsstoffe werden gegenwärtig das ätherische Öl mit seinen 4 Hauptbestandteilen angesehen.

 

Mittel- und Osteuropa ist die eigentliche Heimat des Baldrians. Er wächst bevorzugt in den feuchten, lockeren kalkreichen Böden, dabei ist es für die Wurzelbildung hilfreich, wenn der Boden nicht sehr humushaltig aber locker ist.

AUSSAAT und KEIMUNG

Ausgesät wird im März bis April. Die Keimzeit beträgt etwa 2,5 Wochen. Die Pflanze ist eine mehrjährige und winterharte Staude, wird 75 bis 180 cm hoch und blüht erst im 2. Jahr.

Die Blüten erntet man Ende Juli, dagegen die Wurzeln erst im Oktober. Die Ernte sollte bei niedrigen Temperaturen erfolgen (z.B. morgens).

 

BASILIKUM  

Basilikum ist ein beliebtes Gewürz und wird insbesonders in der italienischen Küche verwandt.

Zum einen gibt es das robuste, großblättrige Basilikum, zum anderen das kleinere, feinblättrige Basilikum. Das kleinere Basilikum verfügt über ein intensives Aroma und wird ca. 35 cm hoch. In der Regel ist Basilikum einjährig. Es gibt winterfeste Sorten, aber deren Überwinterung ist mit recht viel Aufwand verbunden.

 

STANDORT

Basilikum gehört zu den Lichtkeimern, deshalb dürfen die Samen nicht mit Erde bedeckt werden. Ein Vlies kann als Abdeckung jedoch bei der Keimung hilfreich sein. Die Samen keimen bei 20°, nicht jedoch unter 16°, dann brauchen sie zur Keimung etwa 1 Woche. Das Substrat soll immer feucht, aber nicht zu nass ist, da sonst   Pflanzen krankheitsbedingt umfallen.

Haben sich 2 Blattpaare entwickelt, können die Pflanzen pikiert werden. Basilikum kann ab Mitte Mai an einem möglichst sonnigen, warmen und windgeschützten Standort mit lockerem, humusreichem und wasserdurchlässigem Boden direkt ins Freiland ausgepflanzt.

Verwendung in der Küche

Frisch gepflückt kann Basilikum immer in der Küche verwandt werden. Beim Trocknen allerdings verliert Basilikum rasch sein typisches Aroma.

Sollten große Mengen anfallen, bietet sich die Verarbeitung als Pesto an. Auch mit Öl bedecktem Basilikum bewahrt eine Zeit sein Aroma, wenn es im Kühlschrank aufbewahrt wird.

Basilikum zeichnet sich durch seinen Geschmack aus, als Heilkraut hat es wenig Bedeutung.

 

BÄRLAUCH

Bärlauch wird auch bekannt als „Wilder Knoblauch“. Er ist ein Wildgemüse- und Würzpflanze und verwandt mit Knoblauch, Zwiebel und Schnittlauch.

STANDORT

In der Natur wächst Bärlauch nur in nährstoffreichen und schattigen Regionen, oft in bewaldeten Gebieten. Dann tritt er auch gleich in Massen auf. Er bildet dichte Horste.

Er liebt einen halbschattigen Platz, am besten unter Laubbäumen oder laubabwerfenden Sträuchern

AUSSAAT

Die Aufzucht mit Samen ist recht schwierig und langwierig. Im Hobby-Garten wird von einer Samenvermehrung abgeraten. Deshalb wird eine Zwiebelanpflanzung empfohlen. Da die Pflanze sich selbst vermehrt, können von Jahr zu Jahr mehr Exemplare erscheinen, sofern der Standort stimmt.

BÄRLAUCH ERNTEN UND VERWENDUNG IN DER KÜCHE

Die Ernte von Bärlauch lohnt sich meist erst nach mehreren Jahren, wenn die Pflanze mehrmals geblüht hat. Die beste Erntezeit liegt vor Beginn der Blüte, also vor Mai. Dann schmeckt das Kraut am aromatischsten. Ab Juni sind das Wachstum und die Blüte abgeschlossen und die Blätter beginnen zu welken.

Am Tag der Ernte soll der Bärlauch verarbeitet werden da das Kraut schnell verwelkt. Im Kühlschrank hält es sich in einer gut verschlossenen Plastiktüte 1 bis 2 Tage, durch Einfrieren oder das Einlegen in Öl wird es mehrere Monate haltbar.

BÄRLAUCH ALS HEILMITTEL

Bärlauch schmeckt und riecht wie Knoblauch. Er wirkt antibakterielle und Blutdruck senkend. Der Bärlauch verfügt über einen hohen Vitamin C Gehalt. Auch lassen sich Erkrankungen wie Thrombose und Arteriosklerose vermindern. Die gesamte Pflanze kann verwendet werden. In der Regel sollte man die Zwiebel im Boden belassen und nur die Blätter benutzen.

DILL

 

Als Gurkenkraut wird Dill auch bezeichnet. Dill gehört aus gutem Grund zu den beliebtesten Gewürzen, denn die glatte Pflanze, die im Sommer eine Höhe von bis zu 75 cm erreicht. Dill zählt zu den in Deutschland am meisten angebauten Kräutern. Die Pflanze duftet aromatisch, hat einen würzigen Geschmack und lässt sich einfach anbauen.

Standort

Dill lässt sich nahezu überall anbauen, ob in Töpfen, im Freiland oder im Gewächshaus.

Dill braucht auf jeden Fall einen sonnigen Standort. Wer Dill im Freiland kultivieren will, beachte: er liebt einen lockeren kalkhaltigen Boden. Auch hier ist ein sonniger Standort von größter Wichtigkeit. Dill passt zu allen Pflanzen, deshalb kann er auch zwischen den Beeten gesetzt werden. Das Saatgut soll etwa 1-2 cm tief in die Erde eingebracht werden und keimt innerhalb von 10-17 Tagen. Die Aussaat erfolgt zwischen März und Juni. Der Boden darf hier niemals komplett austrocknen. Weil Dill ein Umtopfen oder Pikieren nicht verträgt, soll er nicht vorgezogen, sondern nur ausgesät werden. Wo Dill steht, sät er sich für das Folgejahr alleine aus.

 

Verwendung von Dill

Die Blätter soll man ernten, solange sie jung sind, und dann aber sofort verarbeiten. Getrocknet verlieren die Blätter ihr Aroma, daher sollten sie zum Konservieren eingefroren oder in Essig eingelegt werden. Die Samen können geerntet werden, sobald sie braun sind. In der Küche kann Dill als Würzkraut für den Gurkensalat oder die Kräuterbutter verwendet werden. Zudem passen sie gut mit Linsen, Kalbsfleisch, Bohnen, Erbsen, Möhren oder Fisch.

Als Heilpflanze hilft Dill die bei Appetitlosigkeit, Blähungen und Magenbeschwerden eingesetzt werden kann. Dill als Tee wirkt sehr gut bei Magenbeschwerden.

 

ESTRAGON

Estragon kommt ursprünglich aus der französischen Küche. Es gibt aber nicht nur den französischen Estragon, sondern auch eine russische Variante.

Wir raten zum Anbau der französischen (deutschen) Sorte, weil dieser besonders aromatisch ist, leicht nach Anis schmeckt und er enthält keine Bitterstoffe.

Estragon kultivieren

Weil der beliebte französische Estragon kaum Samen hervorbringt, sollte man auf Topfpflanzen zurückgreifen. Eine Vermehrung der Pflanze ist durch Wurzelstecklingen oder Teilung der Pflanzen möglich.

Estragon verträgt keine Staunässe. Bei trockenem Wetter muss allerdings gegossen werden.

Gelegentlich sollte die Pflanze verjüngt werden: Im Spätherbst oder Frühjahr wird der Wurzelstock geteilt und die Pflanzen an einem anderen Standort wiedereingesetzt.

Das Kraut ist winterhart. Vor Wintereinbruch empfiehlt es sich, die Pflanzen bis auf etwa 15 cm über der Erde habzuschneiden.

 

Estragon ernten und Verwendung in der Küche

Am besten schmecken die Blätter des Estragons frisch aus dem Garten in Soßen, zu Fisch- und Geflügelgerichten, zu Lamm, Kaninchen oder zum Kalb auch zum Einlegen von Gurken.

Getrocknet verliert er stark an Aroma. Alternativ kann man ihn kleinhacken und sofort einfrieren.

 

FENCHEL

Fenchel kommt ursprünglich aus dem Mittelmeergebiet und ist dort auch als Wildsorte zu finden.

Mittlerweile sind zahlreiche Sorten im Handel, die unterschiedliche Geschmackausprägungen aufweisen und zum großen Teil schossfest sind.

 

Fenchel anbauen

Knollenfenchel soll von März bis Mitte August mit einem Abstand von 25x25cm ins Freie gepflanzt werden. Der Samen keimt allerdings erst bei ca. 20°. Zu Bedenken ist hierbei, dass sich nur eine schöne Knolle entwickeln kann, wenn jede Pflanze genügend Platz hat. Auch vorkultivieren in Töpfen ist möglich und sogar sinnvoll, weil dann die einzelnen Pflanzen im richtigen Abstand zu einander gesetzt werden können.

Um schöne Knollen zu erhalten soll der Boden tiefgründig kalkhaltig und lehmig-sandig sein. Der Boden sollte mit Kompost verbessert werden. 2 Mal im Jahr soll gedüngt werden (z.B.: mit Brennnesseljauche). Immer darauf achten, dass die Pflanzen genügend Feuchtigkeit haben. Ratsam ist es, nicht im Anschluss an andere Doldenblütler anbauen

Fenchel in der Küche

Knollenfenchel wird gern in Form von Salaten roh verzehrt; aber auch gekocht in vielen Varianten schmeckt er vorzüglich und etwas nach Anis.

Fenchelblätter sind auch beliebt als Würzkraut für Fisch, aber auch zu Gemüsegerichten lassen sich die frischen Blätter verwenden. Ganze oder gemahlene Körner können zum Würzen von Brot, Suppen und Mix Pickles verwendet werden. Fencheltee wirkt krampflösend, harntreibend und mild abführend.

 

KAMILLE

Echte Kamille ist vor allem als Tee bekannt, ansonsten findet sie in der Küche kaum Verwendung. Sie hilft hier bei Entzündungen und Darm- und Magenbeschwerden.

Standort

Die Kamille benötigt vorrangig einen sonnigen Standort, aber auch ein halbschattiger Standort ist noch möglich. Der Boden sollte sandig und mager sein und einen PH-Wert zwischen 6,5 und 8 haben.

Aussaat

Zur Keimung innerhalb 2 Wochen benötigen die Samen eine Temperatur von 15 bis 20°. Die Samen können großflächig ausgesät werden aber nicht mit Erde bedeckt werden; denn sie sind Lichtkeimer. Die Pflanzen dürfen nur mäßig gegossen werden.

Ist die Blüte zu zwei Dritteln geöffnet, ist es Zeit für die Ernte.

 

Kapuzinerkresse

Standort

Der Standort der Kapuzinerkresse soll halbschattig bis sonnig sein. Je magerer der Boden ist, desto mehr Blüten bilden sich. Zudem sollte der Boden locker sein.

Aussaat

Ab Mitte Mai wird direkt Beet ausgesät. Die Samen werden mit Boden bedeckt und leicht angedrückt. Bei einer Temperatur von ca. 20° keimt der Samen innerhalb einer Woche. Es muss darauf geachtet werden, dass der Samen immer feucht gehalten wird.

Die Kapuzinerkresse ist frostempfindlich. Deshalb lohnt sich die Mühe der Überwinterung nicht, sondern soll jedes Jahr neu ausgesät werden, sofern sie sich nicht selbst aussät.

Kapuzinerkresse ernten und in der Küche verwenden

Von der Kapuzinerkresse lassen sich fast alle Teile verwenden (Blätter, Blüten und Samen). Die beste Erntezeit für Blätter und Blüten ist vom Juni bis Oktober.

Kapuzinerkresse als Heilmittel

Kapuzinerkresse wird nicht nur für die Haarpflege verwendet, sondern hat auch eine antibiotische Wirkung. Als Aufguss hilft sie bei Bronchitis, Erkältungen und Infektionen der Harnwege. Darüber hinaus sollt sie blutreinigend wirken.

 

PETERSILIE

Bei der Blattpetersilie unterscheidet man zwischen der Kraus- und der Glattpetersilie. Beide Sorten sind geeignet zum Würzen vieler Speisen, Suppen und Salate. Dabei ist die Glattpetersilie feiner und aromatischer als die krause Petersilie.

 

Knollenpertersilie

Weniger bekannt als die Blattpetersilientypen (Krause und Glatte Petersilie) ist die Knollenpetersilie, oder Petersilienwurzel. Ihre Blätter ähneln stark denen der Glatten Petersilie und werden auch auf gleiche Weise verwendet.

Die Wurzelpetersilie soll eigentlich mit der Wurzel in Suppen landen oder als Gemüse verwendet werden (Selleriegeschmack).

Deshalb befassen wir uns hier nur mit dem Anbau der Blattpetersilie.

Standort

Für den Petersilienanbau wird ein lockerer, nährstoff- und humusreicher Boden benötigt, der zudem lehmig ist und gut entwässert sein soll. Die Pflanze fühlt sich an sonnigen als auch halbschattigen Standorten wohl. Petersilie soll nicht an den gleichen Standort angebaut werden, frühestens nach 3 Jahren kann der gleiche Standort verwendet werden. Neben Kopfsalat soll er ebenfalls nicht angebaut werden.

Aussaat

Sobald der Boden frostfrei ist, können die Samen ins Freiland ausgesät werden; also Aussaat von Mitte Mai bis in den August hinein ist möglich. Wer eher aussäen möchte, etwa bereits zu Beginn des Frühjahrs, sollte die Samen unbedingt mit einer Abdeckung vor Frost schützen.

Bei der Aussaat in Reihen sollte jedoch ein Abstand von 20 cm zwischen den Reihen eingehalten werden.

Auch der Anbau in Töpfen ist möglich um diese auf das Fensterbrett oder den Balkon zu stellen.

 

Keimung

Die Petersilie keimt nur äußerst schwer und langsam. Etwas Abhilfe schafft hier ein warmer, feuchter Boden, der während der Keimperiode keinesfalls austrocknen darf.

 

Petersilie ernten; Verwendung in der Küche

Sie sollten immer nur die äußeren Blätter ernten, wenn Sie die Herzblätter im Inneren abschneiden, wird die Pflanze sich nicht mehr weiterentwickeln. Petersilie sollte immer frisch geerntet in der Küche zum Würzen verwendet werden. Es empfiehlt sich daher, nur so viel zu pflücken, wie tatsächlich benötigt wird.

Mitgekocht sollte Petersilie nicht werden, da die Blätter sonst ihr Aroma verlieren. Der beste Zeitpunkt zum Würzen ist deshalb am Ende der Kochzeit. Petersilie wird entweder über das Gericht gestreut oder eingerührt.

 

PFEFFERMINZE

Die Pfefferminze ist eine weitverbreitete Nutzpflanze und wird hauptsächlich als Heil- und Gewürzpflanze verwendet.

Standort

Pfefferminze gedeiht auf einem feuchten, nährstoffreichen, kalkhaltigen und lockeren Boden, der sich im Halbschatten oder auch in der Morgensonne befinden soll, Die Minze bildet Wurzelausläufer aus, die sich am guten Standort sehr schnell ausbreiten. Die Pfefferminze ist eine gute Nahrungspflanze für Bienen und Schmetterlinge.

Aussaat

Eine Vermehrung durch Samen ist nicht möglich, weil Minze keine Samen ausbildet. Zur Vermehrung wird im Frühjahr die Pflanze geteilt Teilung, oder von einer gut gewachsenen Pflanze oder durch Stecklinge vermehren. Auch Wurzelausläufer führen zur Vermehrung der Pflanze.

Die dünnen, haarigen und hell- bis dunkelgrünen Blätter der Pfefferminze bilden sich im Frühjahr. Ihre Blüten erscheinen von Juli und August bis in den Oktober hinein. Falls einige alte Triebe vorhanden sind, kann neues Wachstum durch Abschneiden gefördert werden.

Überwintern

Pfefferminze ist winterhart, allerdings können im Spätwinter Wurzelausläufer 5 cm tief in Töpfe gepflanzt und in ein warmes Gewächshaus oder Frühbeet gestellt werden. So wachsen die Pflanzen bereits einen Monat, bevor sie ins Freie kommen.

Pfefferminze ernten, Verwendung in der Küche

Die Ernte kann ab dem Frühjahr bis in den Herbst erfolgen und lässt sich verlängern, indem im Spätsommer einige Pflanzen in Töpfe gesetzt, auf 15 cm Höhe beschnitten und in ein Gewächshaus oder auf eine helle Fensterbank gestellt werden. Empfehlenswert ist die Ernte kurz vor oder während der Blüte, denn dann ist die Konzentration an aromatischen Ölen am höchsten.

Das ätherische Öl Menthol erzeugt den typischen Geschmack der Minze. Sein Gehalt ist speziell bei der Pfefferminze sehr hoch. Es wirkt im Mund kühlend, daher ist das Kraut vor allem im Sommer ein Genuss. So lassen sich die fein gehackten Blätter zum Aromatisieren von Mineralwasser verwenden, doch auch Pfefferminztee wirkt überaus erfrischend.

 

Pfefferminze als Heilmittel

Pfefferminze enthält Substanzen, die die Leber- und Gallenfunktion sowie den Gallenfluss anregen. Sie wirkt auch antiseptisch. Deshalb hilft das Kraut auch bei Entzündungen der Mundschleimhaut, Erkältungskrankheiten, Reizmagen sowie Beschwerden von Darm und Gallenwegen.

Ein Aufguss aus Minzblättern lindert Blähungen, Übelkeit und Kolik. Darüber hindurch ihre Frische hilft Pfefferminzöl bei Kopfschmerzen und Migräne, wenn es auf die Schläfen einmassiert wird.

 

Rosmarin

Rosmarin ist ein mehrjähriger, immergrüner, stark duftendender Strauch. Er kann eine Höhe bis zu 70 cm erreichen. Die Triebe sind stark verzweigt und mit zahlreichen ganz schmalen, stiftartigen Blättern bedeckt.

Im Frühjahr erscheinen bereits die ersten Blüten, die. zahlreiche Insekten anlocken.

Standort und Boden

Rosmarin kommt aus der Mittelmeerregion und liebt deshalb einen sonnigen geschützten Standort. Er bevorzugt mäßig trockenen und gut drainierten nährstoffarmen kalkhaltigen Boden. Bei schwerem Boden ist eine Bodenverbesserung mit Sand und Perlit ratsam.

 

Pflanzung und Pflege

Rosmarin fühlt sich neben Lavendel, oder Thymian am wohlsten. Freilandpflanzen sollten Sie unbedingt im Frühjahr in möglichst magere, durchlässige Erde setzen, damit sie bis zum ersten Winter gut einwurzeln.
Wenn Sie Rosmarin im Topf anbauen möchten, sollten Sie normale Pflanzenerde mit Sand oder Tongranulat mischen, da Rosmarin humusarme, mineralische Erde bevorzugt. Und: Der Topf sollte über ein Abzugsloch verfügen, sodass auf keinen Fall Staunässe entsteht kann. Rosmarin benötigt zwar regelmäßig, aber nur mäßig Wasser. Während die Pflanze Trockenheit problemlos verträgt, ist sie sehr empfindlich gegenüber Staunässe

Ein jährlicher Rückschnitt Ende März   hält den schwachwüchsigen Strauch schön dicht. Auf eine Düngung können Sie bei Freilandpflanzen komplett verzichten. Topfpflanzen sollten Sie zwei bis drei Mal pro Saison mit etwas niedrig dosiertem Flüssigdünger versorgen.

 

Winterschutz

Rosmarin verträgt Frost bis minus acht bis zehn Grad und sollte auch als Topfpflanze so lange wie möglich draußen gehalten werden. Überwintern können Sie den immergrünen Halbstrauch in einem unbeheizten Gewächshaus, das im Winter nicht zwingend frostfrei sein muss. Alternativ ist auch eine dunkle Überwinterung bei Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt möglich, zum Beispiel in einer Garage. Hier verliert der Rosmarin meist alle Blätter, treibt jedoch im Frühjahr wieder aus. Wässern Sie Ihren Rosmarin im Winter nur so viel, dass der Wurzelballen nicht ganz austrocknet.  

Einen ausgepflanzten Rosmarin sollten Sie im Wurzelbereich mit einer dicken Schicht Laub schützen. Die Krone kann zusätzlich in Wintervlies eingehüllt oder mit Tannenreisig abgedeckt werden. Bei Freilandpflanzen ist ein sehr durchlässiger trockener Boden überlebenswichtig. Winterliche Nässe bedeutet auch in milderen Regionen oft den sicheren Tod.

 

Ernte und Verwertung

Sie können Rosmarin das ganze Jahr über ernten. Pflücken Sie dazu einzelne Blätter oder schneiden Sie ganze Triebspitzen mit einem scharfen Messer ab.

Die aromatischen Pflanzenteile eignen sich frisch und mitgekocht zum Würzen von Fleischgerichten besonders aber für Lamm und Geflügel, aber auch zu Gemüse. Wer es mag auch in niedrigen Dosierungen als besondere Note für Desserts, oder Marmeladen. Frische Zweige können in Öl eingelegt werden, um das Öl zu aromatisieren. Rosmarin kann auch getrocknet verwendet werden, da er dabei sein Aroma nicht verliert.

 

Vermehrung

Rosmarin lässt sich gut durch Stecklinge vermehrenAls Stecklinge benutzen Sie etwa zehn Zentimeter lange Triebspitzen, die im unteren Bereich bereits verholzt sind. Streifen Sie die unteren Blätter vom Stängel ab und stecken Sie die Triebstücke einige Zentimeter tief in Töpfe mit Anzuchterde. Über die gut feuchte Erde an stülpen Sie einen Folienhaube über den Topf. Wenn an den Triebspitzen neue Blätter entstehen, hat der Steckling ausreichend Wurzeln gebildet.

 

Thymian

Thymian würzt mit seinem unverkennbaren Geschmack würzt zahlreiche Speisen. Doch kann der Thymian deutlich mehr. In der Naturmedizin gilt die Pflanze als ein hervorragendes Heilkraut, das u.a.Erkältungskrankheiten, Husten und Magenbeschwerden lindern kann. Die antibakteriellen und entzündungshemmenden Eigenschaften des Thymians brachten ihm den Titel Heilpflanze des Jahres 2006 ein.

Der Echte Thymian (auch Gartenthymian genannt) ist ein Vertreter aus der Familie der Lippenblütler und gehört damit einer der artenreichsten Familie (über 200 Arten) von Heil- und Gewürzkräutern an.

Der Echte Thymian ist eine mehrjährige Pflanze, die im Gegensatz zu den meisten anderen Thymianarten frosthart ist.

Der Echte Thymian wird zwischen 10 und 40 cm hoch, abhängig davon, ob es sich um einen Thymian mit kriechendem oder aufrechtem Wuchs handelt. Die Zweige des Gartenthymians sind stark verästelt und verholzen mit zunehmendem Alter von der Basis her. In der Regel entwickelt das bekannte Würz- und Heilkraut schnell Seitentriebe. Die recht kleinen Blätter sind silbrig-grün und verströmen einen kräftigen aromatischen Geruch.

 

Thymian aussäen und pflegen

Der Echte Thymian stellt recht wenige Ansprüche an Pflege und Boden. Der Boden sollte wasserdurchlässig, und nährstoffarm sein. Dichte bzw. lehmartige Böden sollten mit Quarzsand oder Perlit vermischt werden. Thymian liebt einen sonnigen Standort.

Die beste Zeit für die Aussaat des Thymians im Freiland sind die Monate Mai bis Juni, wenn keine kalten Frostnächte mehr zu erwarten sind, weil die Jungpflanzen frostempfindlich sind. Der Thymiansamen darf nur leicht in den Boden angedrückt werden. Der Abstand zwischen den Pflanzen soll ca. 20 cm betragen.  Nach etwa 20 Tage entstehen die ersten Keimblätter.

Thymian hat geringe Nährstoffansprüche. Im Freiland ist in den ersten Jahren eine zusätzliche Düngung oft nicht erforderlich.

Der Echte Thymian ist auch für die Aufzucht im Topf geeignet

Längere Zeiten ohne Wasser verkraftet der Thymian im Freiland meist ohne weiteres. An sehr sonnigen und heißen Tagen sollte jedoch kräftig gegossen werden. Wie immer müssen Topfkulturen öfter gegossen werden

Zur Winterzeit muss der Echte Thymian nicht ins Haus geholt werden. Die frischen Triebe sprießen im Folgejahr wieder aus den verholzten Bereichen aus.

Nach dem Winter wird empfohlen, den Gartenthymian kräftig bis in die verholzten Teile zu stutzen. Bei starker Verholzung aber auch nach 3 Jahren sollte die Pflanze ausgetauscht werden. Jungpflanzen können dabei einfach aus der Altpflanze herangezogen werden. Dazu schneidet man einen kräftigen, unverholzten Trieb der Mutterpflanze ab und setzt ihn in Anzuchterde.

Am besten werden Thymianzweige und -blätter dann geerntet, wenn das Kraut sich nicht in der Blühphase befindet. Während der Blüte verlieren die Blätter einiges an Aroma.

Thymian und dessen Verwendung

Der Geschmack von Thymian ist ganz besonders. Thymian schmeckt eher leicht pfeffrig, zugleich lieblich und pikant, oft leicht süß. In erster Linie kommt der geschmacklich unverwechselbare Thymian  wird bei Fleischgerichte verwendet. Das Fleisch gewinnt durch das Gewürzkraut an Geschmack und sorgt zudem dafür, dass Fette leichter verdaulich sind.

Alle Kartoffelgerichte lassen sich mit Thymian verfeinern.

Zu Fisch und Geflügel, Lamm und Kalbgerichten ist Thymian hervorragend geeignet.

Thymian ist ein hervorragender Helfer bei vielen Krankheiten und Beschwerden. Thymian – in den unterschiedlichen Darreichungsformen - wirkt bei Erkältung, Husten Blähungen und hilft bei der Fettverdauung.

Liebstöckel

Die auch als Maggikraut bekannte Pflanze wird vor allem für Suppen und Eintöpfe verwendet.

Wuchs

Liebstöckel ist eine mehrjährige, winterharte Staude, die einen kräftigen und verzweigten Wurzelstock besitzt. Sie wächst buschig und kann bis zu zwei Meter hoch und etwa einen Meter breit werden. Die Sprossen sind zunächst rötlich, später dann grün gefärbt. Die Stängel sind hohl und gerippt und verzweigen sich erst im oberen Teil.

Standort und Boden

Liebstöckel bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Platz im Garten. Bedenken Sie bei der Standortwahl, dass Liebstöckel relativ groß und breit wird und erst nach drei bis fünf Jahren ausgewachsen ist.Der Boden sollte nährstoffreich, eher kalkhaltig und feucht sein. Liebstöckel gedeiht auch gut in großen Töpfen.

Pflanzung

Die Samen des Liebstöckels können Ende März im Gewächshaus oder im Anzuchtkasten ausgesät werden, dann die Jungpflanzen im Sommer ins Beet umsetzen. Da jedoch bereits eine einzelne Pflanze genug Ertrag abwirft, lohnt sich eine Anzucht kaum. Deshalb sollte man eher auf Ableger zurückgreifen. Die Setzlinge gilt es mit einem Abstand von mindestens 50 Zentimeter ins Kräuterbeet zu setzen.

Pflege

Maggikraut muss regelmäßig gegossen und gedüngt werden (z.B. mit Beinwelljauche). Sind im Herbst die oberirdischen Pflanzenteile abgestorben, soll am besten reichlichen Kompostgegeben werden. Damit sich stets neue, junge Triebe bilden, sollte regelmäßig die Blätter gepflückt werden, denn das fördert die Bildung junger Triebe.

Ernte und Konservierung

Frische, junge Blätter erntet man am besten vor der Blüte. Die Samen werden erst im Spätsommer geerntet, wenn sie braun sind. Die Wurzeln von dreijährigen Pflanzen können im Frühjahr oder Herbst ausgegraben, gesäubert, zerkleinert und frisch oder getrocknet verwendet werden. Die Blätter des Liebstöckels eignen sich – sowohl frisch als auch getrocknet – zum Würzen von Salaten, Suppen und Eintöpfen.  

Heilwirkung

Die Blätter, Stiele, Wurzeln und Samen können aber auch zu Heilzwecken verwendet werden. Ein Aufguss wirkt entwässernd und spült Giftstoffe aus. Für einen gesunden Tee benötigen Sie einen Teelöffel getrockneter oder zwei Teelöffel frischer Liebstöckelblätter, die Sie mit einer Tasse kochend heißem Wasser übergießen und fünf bis zehn Minuten ziehen lassen. Liebstöckel-Tee wird vor allem bei Harnwegsinfektionen, zur Förderung der Verdauung, bei Menstruationsbeschwerden oder bei Atemwegsbeschwerden eingesetzt. Aber Vorsicht: Schwangere und Nierenkranke sollten Liebstöckel-Tee meiden.

 

 Oregano

Die bekannteste Dostart mit seinem markanten Aroma ist unverzichtbar in der mediterranen Küche.

Standort und Boden

Oregano gedeiht an sehr sonnigen und warmen Standorten – am liebsten also in einem vollsonnigen Beet. Der Boden sollte leicht, durchlässig und mager sein.

Pflanzung und Pflege

Ab April wird der Samen bei 20 Grad Celsius direkt ins Freie gesät. Man kann Oregano bereits ab Mitte Februar auf der Fensterbank vorziehen. Nach zwei bis vier Wochen können die Jungpflanzen ins Beet. Es empfiehlt sich jedoch bei Oregano jedoch vorkultivierte Jungpflanzen zu kaufen, weil sich Oregano schnell ausbreitet, sich später durch Teilung leicht vermehren lässt und ohnehin ein bis zwei Pflanzen für den Hausgebrauch ausreichen.
In rauen Lagen sollte Oregano im Winter mit Reisig abgedeckt werden. Weil ältere Pflanzen zum Verholzen neigen, ist ein regelmäßiger Rückschnitt im beginnenden Frühjahr wichtig. Ratsam ist es, die Pflanze eine Handbreit über dem Boden abzuschneiden; dann bleibt die Pflanze schön dicht und kompakt.

Ernte und Verwertung

Die frischen Blätter und Triebspitzen können laufend geerntet werden. Während man die meisten Kräuter kurz vor der Blüte erntet, wartet man für eine größere Ernte zum Trocknen und Tiefgefrieren, bis die hellvioletten Dolden aufgeblüht sind. Erst dann entfalten die Blätter ihr volles Aroma und bewahren es auch beim Trocknen. Damit die Pflanzen gut über den Winter kommen, sollten sie danach nicht mehr geerntet werden.

Wollen Sie das Kraut trocknen, so schneiden Sie es etwa 15 Zentimeter unterhalb der Blüte ab und hängen es an einem luftigen und schattigen Ort auf. Zur weiteren Verwendung wird das getrocknete Kraut gerebelt oder gemahlen. 

Zur Förderung der Verdauung kann man nach dem Essen eine Tasse aufgebrühten Oregano trinken. Oregano-Tee soll außerdem bei Halsschmerzen und Husten helfen und darüber hinaus stimmungsaufhellend wirken, wovon sich auch sein Spitzname "Wohlgemut" ableiten dürfte. Ein Extrakt aus 100 Gramm getrocknetem Oregano auf einem Liter Wasser beugt als Badezusatz Grippe vor.

Vermehrung

Oregano vermehrt sich selbst über Wurzelausläufer und lässt sich leicht durch Teilung der Wurzeln im Herbst vermehren. Man kann Oregano aber auch über Kopfstecklinge vermehren. Dazu schneidet man im Frühsommer etwa 10 cm lange Seitentriebe ab und stecken diese in sandig-humose Erde. Die Jungpflanzen sollte man vor dem Einpflanzen an den endgültigen Standort langsam an die Sonne gewöhnen


Die Beschreibung weiterer Kräuter erfolgt demnächst!